Warum sehen die Kanadier dieses bemerkenswerte Wachstum nicht, wenn sie die europäischen Märkte betrachten? Kingsford erklärt, dass die Indexperformance in Europa tendenziell weitaus uneinheitlicher ausfällt. Besonders im Vergleich zum US-Markt wo ein Index wie der S&P 500 eine große Aufmerksamkeit der Anleger auf sich zieht. Kingsford argumentiert jedoch, dass diese kleineren Namen in Europa Anlegern die Möglichkeit bieten, Indizes zu schlagen und nicht nur nachzuahmen.
Der Schlüssel zum Verständnis der europäischen Märkte liegt auch in der Tatsache, dass sie stärker vernetzt sind. Novo Nordisk wäre in Kopenhagen gelistet, ASML in Amsterdam, Siemens in Frankfurt und Shell in London. Da es sich hierbei um Giant-Cap-Titel handelt, muss man sich für die Entdeckung kleiner und mittelgroßer Juwelen ein wesentlich größeres Spektrum an Märkten und Ländern durchsuchen.
Kingsford weist darauf hin, dass dies für kanadische Vermögensverwalter schwieriger geworden ist, nachdem die europäischen Regulierungsbehörden Schritte unternommen haben, um die Marktforschung von den Handelsprovisionen für Investmentbanken zu entbündeln. Infolgedessen haben viele einstmals große Marktforschungsinstitute ihre Forschung in Europa zurückgezogen, um sich weitgehend auf Giant-Caps zu konzentrieren. Dadurch ist der Mid- und Small-Cap-Bereich etwas unbedeckt geblieben.
Warum sollten sich Vermögensverwalter additionally in dieses düsterere Umfeld begeben? Kingsford weist darauf hin, dass neben den echten Alpha-Chancen, die sich aus Europa ergeben, die kleineren Titel des Unternehmens einige zusätzliche Vorteile bieten. Nämlich Währungsrisiken. Higwoods Zuteilungen sind grob aufgeteilt in ein Drittel Euro, ein Drittel Greenback, 20 Prozent Sterling und 10 Prozent skandinavische Währungen. Dies kann zu neuen Währungsverzerrungen in einem Portfolio führen. Darüber hinaus können Sie eine größere geografische Diversifizierung auf der Ebene kleinerer Kapitalisierungen erzielen. Während ein US-Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 5 Milliarden US-Greenback aufgrund der Größe der US-Wirtschaft wahrscheinlich immer noch ein inländisches Unternehmen ist, sagt Kingsford, dass ein an einer europäischen Börse notiertes Unternehmen ähnlicher Größe wahrscheinlich Geschäftsfelder hat, die weit über seine Landesgrenzen hinausgehen und sogar die Grenzen Europas.
Die Attraktivität dieses Marktsegments zeigt sich laut Kingsford am deutlichsten im Zusammenhang mit ein US-Markt, der jetzt mit erheblichen Vielfachen gehandelt wird. Da der S&P 500 durchschnittlich etwa das 28-fache der Gewinne erzielt, sind viele Anleger auf der Suche nach Wertsteigerungen. Laut Kingsford werden europäische Mid- und Small-Caps mit etwa dem 12- bis 13-fachen Gewinn gehandelt. Die europäischen Aktien insgesamt liegen bei etwa dem 15-fachen. Dieser Wertvergleich, so Kingsford, sei ein nahezu lehrbuchhaftes Beispiel für europäische Aktien mit der Wahrscheinlichkeit höherer Renditen und einer größeren Sicherheitsmarge.